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Freitag, 2. November 2012

Föhn, da bläst er!

Allerheiligen ist in Bayern ein Feiertag, dieses Jahr ein Donnerstag, der Freitag ist also ein gefangener. Ideal also, um ihn zu befreien, also aus Freyas Tag einen Frei-Tag zu machen. Was anfangen damit? Der Wetterbericht kann sich im Vorfeld nicht richtig entscheiden, ob sich der Föhn durchsetzen wird oder nicht, sieht aber nicht schlecht aus. Ich habe keine Lust, groß zu planen, ziehe also eine gut bekannte Runde aus dem Archiv: rund um den Walchensee.

Start zu sehr christlicher Zeit, um halb acht am Kesselbergpass. Der verhindert, dass sich der Walchensee über das schöne Bayernland ergießt. Na ja, eigentlich sorgt dafür ja der riesige Waller auf dem Grund des Sees, der das ganze geologische Gefüge intakt hält, solange er sich in seinen Schwanz festgebissen hält. Und damit das so bleibt, wird jedes Jahr ein goldener Ring in den See geworfen.

Waller hin oder her, am Himmel regieren noch die Wolken.




Und am Herzogstandhaus sieht es noch ziemlich weiß aus.




Ab und zu dringt etwas Sonne durch die Wolken und spielt mit der Wasseroberfläche.



Auf dem Gipfel des Herzogstands bläst ein ziemlicher Wind, und über dem Wetterstein wird es schon blau.




Der Übergang zum Heimgarten ist verschneit. Aber wie so oft auf den "Münchner Hausbergen" gibt es eine ganz brauchbare Spur. Zwar mit dem Neuschnee der letzten Nacht bedeckt, aber ganz gut geh- beziehungsweise laufbar. Nur an ein paar Stellen ist Eis drunter, da muss ich etwas aufpassen.



Vor allem auf dem Weg vom Herzogstand zum Grat runter.



Schöne Tiefblicke zum Kochelsee.



Ist jetzt die Sonne in den See gefallen? Nein, aber die Spiegelung ist blendend hell.



Das Spiel von Sonne und Wolken ist einfach schön.



Der Heimgarten ist noch fast ganz in Wolken. Aber man spürt den Föhn schon ordentlich blasen.



Und ab und zu reißt es ein Loch in die Watteschicht.



Wieder unten im Tal, benutze ich die wenig "trailige" Mautstraße am gegenüberliegenden Seeufer. Zu Experimenten in den dahinter liegenden Hügeln ist heute keine Zeit. Über mir wird es immer blauer, unten deshalb die übliche Kulisse. Der Jochberg ist noch ganz schön weit weg.



Wieder am nördlichen Seeende angekommen modifiziere ich die Runde etwas. Ein, zwei Kilometer weiter Richtung Jachenau bringen mich zunächst auf das Sträßchen nach Sachenbach, später einen Pfad hoch zum Jochberg. So so, der Maxl ist also für die schweißtreibende Steigung der Straße verantwortlich.



Auf dem Pfad muss ich dann sorgfältig auf den Weg achten, der sich unter dem Laubteppich manchmal kaum von der Umgebung abhebt.



Zieht sich ganz schön, bis ich endlich an der Alm und schließlich auf dem Gipfel bin. Aber es hat sich gelohnt. Ich weiß nicht, ob ich schon einmal eine so klare Sicht auf das Alpenvorland gehabt habe wie heute auf dem Jochberg. In München kann ich sogar einzelne Gebäude sehen.



Aber auch der Blick nach Süden kann sich sehen lassen.



Oder der zur nahen Benediktenwand.



Einfach traumhaft heute.



Tja, das war's. Noch eine Hatz hinunter zum Parkplatz, da mein Aufenthalt auf dem Jochberggipfel aus naheliegenden Gründen länger ausgefallen ist. Um vier will ich mich mit Bekannten in München treffen. Und ich muss am Auto noch aus den Laufklamotten raus und mich mit einem "Schneebad" gesellschaftsfähig machen :-).






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