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Samstag, 20. Oktober 2012

In die Luft gehen am Hochfelln


Noch so ein traumhaftes Wochenende soll es werden. Und ich habe vom Chiemgauer 100er ja auch noch einen Gutschein, den ich einlösen muss. Also rufe ich am Donnerstag beim Tandem-Gleitschirmpiloten an, und habe ein Date. Am Samstag morgen stehe ich also in Bergen beim Chiemsee an der Talstation der Hochfellnbahn. Das Wetter passt ja schonmal.



Und um zehn spricht mich auch jemand an - der Tandempilot Pele. Alles, was ich zum In-die-Luft-Gehen brauche (also eigentlich nur eine Jacke, Handschuhe und Stirnband) kommt in den großen Sack mit der Ausrüstung, der mit etwa 30 Kilo mit der Bahn rauffährt. Pele macht neben der Fliegerei auch Bergläufe, und so ist es Ehrensache, dass wir beide zu Fuß hochgehen. "Gehen" ist relativ, die doch schon zahlreichen Wanderer machen uns teilweise kopfschüttelnd Platz, und oben bekomme ich bestätigt, dass wir mit unserer Zeit beim Hochfelln-Berglauf durchaus nicht bei den letzten gewesen wären.

Die Sicht am Gipfel ist heute phänomenal.




Dann wird der zur Windrichtung passende Startplatz ausgesucht, der Schirm ausgebreitet, angezogen, angegurtet.



Kurze Instruktion zum Start, und dann müssen wir nur noch warten, bis wieder genug Wind da ist. Sonst könnte man zu zweit nicht schnell genug starten. Dann ist es soweit. Der Schirm wird hochgezogen, und dann bekomme ich schon das Kommando, so schnell es geht den steilen Hang runterzurennen. Ich hätte mich wohl noch einen Tick schneller runterstürzen sollen, denn die Baumwipfel rauschen keinen halben Meter unter meinen Füßen durch. Dann ist der Flug purer Genuss. Der leuchtende Bergwald zieht unter uns vorbei, und wir schweben um den Hochfellngipfel herum und Richtung Talstation.



Schweben ist gut, laut GPS-Track geht es mit bis zu 50 km/h dahin, und so landen wir nach guten zehn Minuten wieder auf einer Wiese bei der Talstation. Richtige Thermik gibt es so spät im Herbst wohl nicht mehr. Auf alle Fälle war es ein tolles Erlebnis.

Unter www.tandemkollegen.de kann man nachlesen, wie man zu so einem Flug kommt, ohne sich beim Chiemgauer 100er ins Ziel durchzuschlagen und dann noch unverschämtes Losglück zu haben.

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